Reviews by derGabe

derGabe

CAUTION: INCOMPLETE TRADES
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Pros: genug Leistung für die meisten Kopfhörer
Cons: Kanalschwankungen im untersten Lautstärkebereich, Schwächen im Design
AUNE B1 / Portable Headphone Amplifier


 
Vorwort: Portable Kopfhörerverstärker sind in den letzten Jahren zu einem neuen Phänomen im Bereich der HiFi bzw. Kopfhörercommunity geworden. Kaum ein renommiertes Unternehmen hat es sich nehmen lassen, einen eigenen portablen Kopfhörerverstärker auf den Markt zu bringen. Als Beispiele dienen hier Sony mir Ihrer PHA Serie oder zuletzt Oppo mit dem hervorragenden "HA-2", der allerdings gleichzeitig auch ein DAC ist (aber auch einzeln nur als Kopfhörerverstärker per Line-In funktioniert).

Nun stößt auch die chinesische Audio Firma "AUNE" auf diesen Markt vor. Wir nehmen im nachfolgenden Test den "AUNE B1" etwas genauer unter die Lupe und vergleichen ihn mit seinen aktuellen Konkurrenten. 

Beim B1 handelt es sich um einen Class A Amplifier. Die meisten werden sich jetzt bereits fragen, ob ich mich hier am falschen Buchstaben bedient habe. Dies kann ich getrost verneinen, denn der B1 agiert tatsächlich als Class A Amplifier und bietet dadurch auf dem Papier eine extrem geringe Verzerrung im Nulldurchgangsbereich und eine erhöhte Linearität im Vergleich zu anderen Verstärker Klassen. Den großen Nachteil von Class A Verstärkern, dass diese im Betrieb sehr warm werden können, habe ich beim B1 nicht feststellen können. Ohne Frage, der B1 erreicht eine gewisse Wärme unter voller Last, allerdings ist diese zu keiner Zeit störend oder sehr auffällig.

Design:  Der B1 steht in zwei farblich unterschiedlichen Varianten zur Auswahl. Da wäre zum einen die klassische schwarze Variante mit schwarzen Kunstleder Streifen auf der Rückseite und den 2 Sichtfenstern (die Einblick auf die Platine gewähren) auf der Frontseite. Als zweite Variante gibt es ein Design in Silber mit roten Kunstlederstreifen auf der Rückseite. Das CNC-gefräste Chassis besteht bei beiden Varianten aus 100 % Aluminium und hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck. Die Entscheidung, dem Nutzer einen Blick in das innere des Kopfhörerverstärkers zu gewährleisten, empfinde ich als elegant und zugleich technisch ansprechend gelöst. Kleine Schwächen zeigen sich allerdings beim Drehknopf für die Lautstärke. Warum hier nur auf Plastik und damit verbunden einer geringeren Wertigkeit gesetzt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Außerdem fehlt mir persönlich eine Markierung auf dem Drehknopf, die anzeigt in welcher Stellung sich besagter Lautstärkeregler befindet.

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Klang: Für den ersten Test haben wir ein iPhone 5s mit dem Oppo-HA2 (hier nur als DAC) zusammen mit dem Aune B1 betrieben. Als Kopfhörer diente ein Beyerdynamic DT 770 Pro (80 Ohm Version). Die Musik kam dabei kraftvoll aus dem B1, wurde klar und überaus detailliert wiedergegeben. Im direkten Vergleich zum Kopfhörerausgang des iPhone konnte der B1 mit einer größeren Bühne und besserer Instrumentenseparation punkten. 

Ohne den Oppo HA-2 als DAC am iPhone sah das Ergebnis dann vergleichbar aus. Da der interne DAC-Chip des iPhones nicht mit den DAC vom Oppo HA-2 mithalten kann, fällt das Ergebnis etwas „flacher“ und weniger lebendig aus. Nichtsdestotrotz klang der B1 am iPhone besser als der direkte Kopfhörerausgang dessen.

Für den zweiten Test haben wir den B1 dann am IBasso DX90 mittels Line-Out verwendet. Als Kopfhörer wurde ein Beyerdynamic T1 benutzt. Mit dem T1 stößt der DX90 schon etwas an seine Leistungsgrenzen, zumindest wenn es um mein persönliches Lautstärkeempfinden geht. Dazu muss erwähnt sein, dass ich persönlich Musik gerne etwas lauter als die Norm höre. In Kombination mit dem Aune B1 konnte der DX90 dann mit dem T1 überzeugen. Den B1 hatten wir hierbei auf der höheren Gain-Einstellung. Etwas mehr Power hätte ich mir persönlich noch gewünscht, für die meisten Hörer wird die erreichte Lautstärke aber wohl vollkommen ausreichen. Als Konkurrent für den B1 sehe ich hier den Cayin C5, der einfach noch mehr Dampf macht und die Leistungsreserven aus so ziemlich allen Kopfhörern rausholt.

Zuletzt haben wir den B1 dann noch am iPod Touch 5G verwendet. Als Kopfhörer dienten hierbei die Stagediver SD2 von „InEars“. Da diese In Ear Monitore sehr effizient arbeiten, reichte hier die niedrigste Gain-Stellung am B1 aus. Leider sind uns hierbei in den niedrigsten Lautstärken geringe Kanalschwankungen aufgefallen. Sobald man die Lautstärke etwas anhebt, verschwinden diese allerdings recht schnell. Aber gerade für IEM’s könnte das bei manchen Hörern für gewisse Enttäuschung sorgen. Nichtsdestotrotz konnte der B1 auch in Kombination mit dem Stagediver SD2 punkten. Die Bühne wirkte geringfügig weiter und dreidimensionaler. Veränderungen am Frequenzverlauf konnte ich in keinen der 3 Tests feststellen. 

Fazit: Aune ist mit dem B1 ein potenter Kopfhörerverstärker gelungen. Die geringen angesprochenen Schwächen im Design kann man verzeihen wenn man einen leistungsstarken Kopfhörerverstärker mit genug Leistung für die meisten Kopfhörer sucht. Sehr leistungshungrige Kopfhörer würde ich allerdings eher mit dem Cayin C5 verwenden, da dieser doch noch das letzte bisschen Potential aus den Kopfhörern kitzelt. Im Vergleich zu den Kopfhörerverstärkern aus dem Hause Fiio braucht sich der B1 allerdings nicht zu verstecken. Hier würde ich den B1 sogar klar favorisieren, da mir die Bühnendarstellung sowie der relativ neutrale Frequenzverlauf besser gefallen. Am Oppo HA-2 kommt er nicht vorbei, allerdings wäre ein Vergleich hier auch nicht fair, da der Oppo HA-2 neben dem sehr guten Kopfhörerverstärker auch noch einen großartigen DAC an Bord hat und somit als Gesamtkonzept für mich als jemand mit iPod Touch 5G oder iPhone 5S deutlich interessanter ist. Für alle anderen Anwendungen ist der B1 von Aune aber ein überaus geeigneter Kopfhörerverstärker.

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derGabe
derGabe
This is the German Review for the Aune B1. An english Version is coming in the next Days.
Wildcatsare1
Wildcatsare1
Thank you, my German is a bit rusty!
h1f1add1cted
h1f1add1cted
Haha ich dachte ich lese nicht richtig, ein deutsches Review auf Head-Fi :) Hättest auch gerne z.B. im Hifi-Forum berichten können, aber dennoch danke. Mich würde das Grundrauschen vom B1 interessieren, gab es da keins mit dem StageDiver 2?
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